Die Nacht ist schwül. Unangenehm. Ich wälze mich lange hin
und her. Meine Gedanken ebenfalls. Irgendwann blende ich das Projekt aus und
denke an Paula, die friedlich neben mir schläft. Kuscheln wäre jetzt schön. Ich
schlüpfe unter ihre Decke. Ich fange an, sie zu streicheln. Mehr als kuscheln
wäre noch schöner (eine dieser vermutlich „typisch männlichen“
Abreagier-Reaktionen). Das merkt Paula, legt ihre Hand auf meine, lenkt sie
sanft dorthin, wo sie sie am liebsten spürt. Für zwei ist es unter der Decke definitiv
zu warm. Das merken wir beide. Das Projekt schlägt wieder durch, ich falle in
die Amöbenhaftigkeit zurück und in eine unruhig dampfende Dämmerung. Ich verliere
das Zeitgefühl. Als ich wieder wach werde, streichelt Paula mich. Ihr Arm klebt
ganz buchstäblich über meiner Hüfte. Ihre Bewegungen stottern auf meiner Haut wie
ein Radiergummi, das man aufgerichtet über ein Papier schiebt. Paula will; ich
will. Irgendwie. Der Wecker schrillt. Wir sind beide genervt. Von der Hitze.
Vom Projekt. Ich bin unausgeschlafen, der Arbeitstag dauert wieder zwölf
Stunden. Nach dem Abendessen denke ich an den Brandy.
Paulas Wollen bleibt, mein Wollen bleibt. Es liegt in der
Luft, die heute sehr angenehm frisch ist. Vor allem jetzt, da die Sonne
untergangen ist. Paula hat Chorprobe. Die Kinder schlafen. Seit einer Stunde schon.
Paula kommt und kommt nicht nach Hause. Ich verziehe mich ins Bett. Schalte das
Radio ein. Das Gedudel und Gelabere geht mir auf den Geist. Ich schalte ab.
Sowohl das Radio, als auch mich selbst. Plötzlich werde ich wach. Paula hat mir
die Decke weggezogen. Jetzt schiebt, nein zerrt, sie mir das T-Shirt über den
Kopf. Im nächsten Moment ist mein Slip fällig. Liege ich eben noch auf der
Seite, zwingt mich Paula jetzt auf den Rücken. Sie legt sich quer über mich,
fixiert meine Hüfte. Mit sehr harter Hand geht sie zur Sache. Ich reagiere
ebenso hart. Paulas Lippen sind weich und heiß. Das Testosteron donnert durch
meinen Körper wie die Feuerwalze durch die U-Bahnröhre im Actionfilm. Nur, dass
am Ende nicht Will Smith, Denzel Washington oder Bruce Willis
herausgeschleudert werden …
Paula lässt sich neben mich fallen, die harte Hand immer noch im Zentrum des Geschehens, ihre Lippen ganz nah an meinem Ohr. „Jetzt will ich deine Lippen spüren“, flüstert sie leise aber fordernd.
Paula lässt sich neben mich fallen, die harte Hand immer noch im Zentrum des Geschehens, ihre Lippen ganz nah an meinem Ohr. „Jetzt will ich deine Lippen spüren“, flüstert sie leise aber fordernd.
Ihr Atem säuselt herüber. Er
riecht nach mir. Und stärker noch – ich kenne Paula! – nach Campari Orange.
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